Das EMG verabschiedet Ilse Schüren und Werner Kämper in den Ruhestand

Die große heitere Gelassenheit

Nicht nur Blumen: Schulleiterin G. Hüntemann (l.) und Vize M. Welz (r.) verabschieden Ilse Schüren und Werner Kämper

Mehr als Blumen: Schulleiterin Hüntemann (l.) und Vize Welz (r.) verabschieden Ilse Schüren und Werner Kämper

18.07.2013 - Das Ernst-Mach-Gymnasium verliert zwei seiner prägenden Lehrkräfte. In Ilse Schüren und Werner Kämper gehen zwei Pädagogen in den Ruhestand, die wie wenig andere Menschen eine heitere, stets Menschen zugewandte Gelassenheit in der Bonnstraße verkörpern. Am Donnerstagabend wurden die Beiden im Rahmen einer offiziellen Feierstunde von Schulleiterin Gabriele Hüntemann verabschiedet.

Welch große Bedeutung Werner Kämper und insbesondere die 35 Jahre in der Bonnstraße tätige Ilse Schüren für das EMG haben, ließ sich bereits am gewaltigen Ausmaß der Liste von Abschiedreden, Gedicht- und Gesangvorträgen ablesen. Und obwohl Beide in ihren Eigenschaften als Erprobungsstufenleiterin, Fachkonferenzvorsitzende, Lehrerratsmitglied (Schüren), Ausbildungskoordinator und Beratungslehrer (Kämper) große inhaltliche Verdienste vorzuweisen haben, standen hier die persönlichen Begegnungen klar im Vordergrund.

„Als wir unser Telefonat beendet hatten, wusste ich: Alles wird gut“, erzählte Dirk Steines von seinem ersten Gespräch, das er als verunsicherter Berufsanfänger mit seiner neuen Englischkollegin und damaligen Fachkonferenzvorsitzenden Ilse Schüren führte. Immer noch verwundert wirkte Deutsch-Fachkollege Peter Holland, als er von der „unglaublichen Gelassenheit“ berichtete, mit der Ilse Schüren Zugausfällen auf Klassenfahrt oder emotionalen Ausbrüchen im Lehrerzimmer begegnete. Und auch Gabriele Hüntemann zollt Respekt für die „heitere Ruhe, mit der Sie die Vielzahl an Korrekturen in Ihren Fächern erduldet haben.“

Mit dem leicht umgetexteten Beatles-Klassiker „When I'm Sixty-Four“ sowie dem deutschen Volkslied "Morgen muss ich fort von hier" bedankte sich der Lehrerchor für eine außerordentlich kollegiale Zusammenarbeit. Und auch das im altenglischen Stil William Shakespeares von der Englisch-Fachschaft gedichtete Sonett ist Ausdruck der großen Wertschätzung für eine echte Vollblutlehrerin.

Einer solchen darf sich auch Deutsch- und Philosophielehrer Werner Kämper sicher sein. In ihm verliert das EMG eine Lehrkraft, der in seiner Eigenschaft als Beratungslehrer mit seinen überraschenden Einfällen immer wieder Auswege aus verfahrenen Situationen fand. Lange Zeit als einziger Philosoph in der Bonnstraße verhalf er dem Fach zu beträchtlichem Aufschwung.

„Mit Ihnen verbinde ich den Begriff Weisheit“, sagte Gabriele Hüntemann, was nicht im Widerspruch zu Kämpers Rolle als EMG-Beauftragter für skurrile Einfälle steht. Der wurde Kämper in seinen elf Jahren in der Bonnstraße nicht nur mit mitunter eigenwilligen technischen Neuerungen gerecht. Auch am Abend seiner Verabschiedung überraschte der außerordentlich Humor begabte Kämper: In seiner Abschiedsrede schlüpfte er in die Rolle seines imaginären eineiigen Zwillingsbruders.

Gemeinsam haben Schüren und Kämper nicht nur die große heitere Ruhe, die sie ausstrahlen. Die mag ausschlaggebend sein für die große Lebensfreude, mit der sie offensichtlich in den Ruhestand gehen. Gemeinsam haben sie auch, dass Schüler wie Lehrer sie am EMG vermissen werden.

Gregor Evers