Klasse 9b beim WDR-Musikprojekt "Sing and Dance"

Ein ziemlich unerwartetes Erlebnis

03.02.2014 - "Und denkt daran: Ihr wollt die Wand erreichen!! Streckt eure Arme so weit wie ihr könnt!" Herr Odenthals letzte Worte, bevor wir hinter die Bühne gehen. Noch 30 Minuten. Wir müssen still sein.

Spulen wir etwa neun Monate zurück. Es ist viertel vor Zwölf. Die Pausenklingel schellt. Englisch! Unsere Lehrerin Frau von Dombois schließt den Klassenraum auf. Doch heute ist kein gewöhnlicher Englischunterricht. Heute beginnt eine Erfahrung, die wir - die Schüler der Klasse 9b vom Ernst-Mach-Gymnasium Hürth - , zumindest viele von uns, so schnell nicht vergessen werden. Es folgt eine Frage der Lehrerin: "Wollt ihr an einem Tanzprojekt teilnehmen, bei dem euch eine Menge Zuschauer sehen werden?" Frau von Dombois strahlt vor Begeisterung. Die meisten von uns eher weniger.

Doch wir probieren es. Unsere Englischlehrerin erzählt uns mehr: "Ihr werdet am WDR-Projekt 'Sing and Dance' teilnehmen und mit vielen anderen Schulklassen aus Nordrhein-Westfalen auf der Bühne stehen. Dabei wird euch der professionelle Tanzlehrer Josef Odenthal helfen. Er schreibt die Choreographie.“ Keiner von uns ahnte, wie cool das am Ende wird.

"Sing and Dance" ist ein Projekt des WDR, an dem etwa 250 Schüler und Schülerinnen teilnehmen, um im WDR-Funkhaus gemeinsam ein Stück über die vier Elemente Wasser, Luft, Erde, Feuer aufzuführen. Unsere Klasse verkörperte das Element Feuer tanzenderweise. Die anderen Elemente wurden ebenfalls tanzenderweise, singenderweise und durch Solisten verkörpert.

Wochen später. Die erste Probe bei Herrn Odenthal in Hürth. Nichts von der Choreographie sondern einige Basisübungen zum Reinkommen. Nach etwa 90 Minuten war die erste Probe auch schon vorbei. Keine große Begeisterung war bei uns zu spüren. Es war eher etwas lustig, was wir da taten.

Doch bei der nächsten Probe ging es dann los mit dem wirklichen Tanz. Es klappte gar nicht!!! Für viele war das eine Spaßveranstaltung ohne Sinn. Viele machten sich teilweise verständlicherweise lustig über das, was wir da tanzten. Doch nach weiteren vier Mal 90 Minuten sah das Ganze schon anders aus: Etwas flüssiger, doch Herr Odenthal wusste, dass das noch besser geht!

Nun, Mitte Januar 2014, stand eine lange Probewoche an. Montag von 14 bis 19 Uhr. Dort sahen wir zum ersten Mal, was die anderen Schüler fabrizierten. Dies jedoch in einer unstrukturierten Reihenfolge, sodass wir nicht so genau wussten, was da so alles auf uns zukommt.

Am Mittwoch, 18 bis 21 Uhr gab es eine Probe nur für Wasser und Luft. Am Donnerstag dann die Generalprobe. Wir sahen das ganze Stück im Ablauf, wie es auch am Freitag beim Auftritt sein sollte. Das war auch gut so, denn den Auftritt konnten wir am Abend selbst nur auf einer Leinwand mit verfolgen.

Freitag, Auftrittszeit. Kurzes Gespräch mit Herrn Odenthal. Dann werden wir in einen Raum gebracht, wo alle Tanzgruppen sind. Wir sind als erstes dran, direkt nach dem WDR-Rundfunkchor. Bereits 30 Minuten vor Showbeginn müssen wir hinter der Bühne sein und dürfen keinen Ton mehr sagen. Nach elendslanger Wartezeit dürfen wir auf die Bühne. Wir liefern unseren Tanz ab. Applaus. Wir werden hetzenderweise in den Vorraum geleitet. Dort steht eine Leinwand, auf der wir den restlichen Auftritt mit verfolgen können. Nach dem letzten Einzelakt müssen wir noch mal ran. Zum Medley. Das wird gefühlte hundert Mal wiederholt, da alle Zuschauer auf die Stühle springen und begeistert klatschen, rufen und pfeifen. Alle Mitwirkenden bekommen noch eine Rose. Das war´s. Am Ende war es doch schon ziemlich cool.

Bei unserem Auftritt waren mindestens 50 professionelle Helfer und Mitwirkende anwesend: Der Komponist, der Erzähler, die Technik, die WDR-Mitarbeiter, der Chorleiter, Herr Odenthal als Choreograph und Tanzlehrer und, und, und Außerdem der WDR-Runkfunkchor mit etwa 35 Sängern.

Alles in allem ein ziemlich unerwartetes aber trotzdem tolles Erlebnis, welches wir vor allen Dingen Herrn Odenthal und natürlich unserer engagierten Englischlehrerin verdanken. DANKE DAFÜR!!!

Ben Quiede, 9b